Mit schlechten Noten bewerben? Na klar!
Hey, mein Name ist Jessica und ich lerne Kauffrau für Büromanagement. Du hast vielleicht auch nicht die besten und vorzeigbarsten Noten in deinem Zeugnis? Mach dir keinen Stress! Mir ging es genauso und ich möchte dir erzählen, wie meine Zeit vor der Ausbildung damals abgelaufen ist und wieso ich trotz „schlechter“ Noten zu einem Ausbildungsplatz gekommen bin.

Ich hatte während meiner Schullaufbahn nie wirklich die Lust und die Motivation zu lernen, war lieber unterwegs und bin immer irgendwie mittelmäßig durchgekommen. Als es dann Richtung Abschluss ging, habe ich mir langsam Sorgen gemacht, ob ich mit diesem Zeugnis einen Ausbildungsplatz bekomme.

Wichtig ist hier schon mal zu erwähnen, dass man sich rechtzeitig bewerben sollte, da noch die besten Chancen bestehen und man den Vorteil hat, dass die Stellen noch unbesetzt sind und du nicht vergleichbar mit anderen Bewerbern bist, die vielleicht bessere Noten haben.

Ich habe mich damals dennoch dazu entschieden, auf die Fachoberschule zu gehen, einfach mal so um ein Abi zu haben und weil so viele andere auch auf die FOS gegangen sind. Leider hat sich schnell rausgestellt, dass das eine Fehlentscheidung war. Ich war schon immer der "Praxistyp" und lernen war ja wie gesagt noch nie meine Stärke. Somit habe ich die FOS noch vor dem Zwischenzeugnis abgebrochen und ein Praktikum zur Überbrückung begonnen.

Während des Praktikums hatte ich die Zeit und die Motivation, mich für eine Ausbildungsstelle zu bewerben. Da ich wusste, dass meine Noten nicht unbedingt vorbildlich sind, habe ich schon immer den persönlichen Kontakt zu den Betrieben gesucht, um eher mit meiner Persönlichkeit, anstatt mit meinen Noten zu punkten. Somit habe ich einige Berufsmessen in der Region besucht. Hier kann ich dir nur empfehlen, dich vorher zu informieren, welche Unternehmen vertreten sind, welche Berufe sie anbieten und dir zu überlegen, welche davon interessant für dich sind. Les dich ein bisschen ein, bereite Initiativbewerbungen oder zumindest einen Lebenslauf vor und nehme ein paar Exemplare davon mit auf die Messen.

Gehe aktiv auf die Unternehmen zu, bei denen du dir vorstellen könntest, ein Praktikum oder eine Ausbildung zu machen. Stelle dich persönlich vor, stelle Fragen und zeige, dass du Interesse hast. Vielleicht besteht die Möglichkeit auf ein Schnupperpraktikum. Übergebe deine Unterlagen, so bleibst du im Kopf der Ausbilder.

Welchen Tipp ich dir auch geben kann, ist, dass du ehrlich und direkt im Bewerbungsschreiben deine „schlechten“ Noten ansprechen solltest. Vielleicht in diese Richtung … "Mir ist durchaus bewusst, dass ich Ihnen mit meinen Noten des Abschlusszeugnisses nicht imponieren kann. Leider hatte ich die Erkenntnis, ein bisschen mehr in das Lernen zu investieren, zu spät. Doch ich versichere Ihnen, dass Sie mit mir einen absolut motivierten, teamfähigen und belastbaren Auszubildenden gewinnen".

Damit zeigst du, dass du zu deinen „Schwächen“ stehst und diese optimieren möchtest. Mittlerweile sind vielen Betrieben zur Zeit des Fachkräftemangels die Noten nicht mehr allzu wichtig bzw. erst mal zweitrangig, solange du kommunikations- und teamfähig bist und Interesse zeigst.

Meine Aussichten auf meinen Wunschausbildungsplatz wurden noch geringer, als mir die damalige Ausbilderin erklärt hat, dass es schwierig werden würde, die Stelle zu bekommen, da mir die Erfahrungen und Vorkenntnisse im Rechnungswesen gefehlt haben, da ich dieses Fach nie in der Schule hatte. Dennoch würde BWR zu einem meiner Hauptfächer in der Berufsschule werden. Eigentlich war es eine Voraussetzung zur Einstellung in diesem Betrieb. Daraufhin habe ich mir ein Buch mit den Basics und Grundlagen zu diesem Schulfach bestellt und mir diese angeeignet.

Das habe ich meiner zukünftigen Ausbilderin erzählt und ihr versichert, dass ich mich zu 100 % reinhängen werde und ich diesen Beruf unbedingt in diesem Betrieb lernen möchte.

Letztendlich wurde ich eingestellt und ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Lange Zeit später hat mir meine Ausbilderin erzählt, dass sie beeindruckt von meiner Zielstrebigkeit war. Das war mein Schlüssel zur Ausbildungsstelle gewesen. Auch in der Berufsschule sind meine Noten um einiges besser geworden, da die Schulfächer an die Themen der Ausbildung und somit auch an die eigenen Interessen angelehnt sind. Auch der persönliche Druck, seinen Ausbildungsbetrieb mit den Berufsschulnoten zufriedenstellen zu wollen, war mir eine große Hilfe, mich wirklich anzustrengen.

Also – Glaube an deine Ziele und Träume. Den Betrieben ist es viel wichtiger, was du für eine Persönlichkeit hast, als dass du die aller besten Schulnoten hast. Häng dich rein und kämpfe für das, was DU willst.

Viel Erfolg! Deine Jessica

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Datum
05. Dezember 2022
Region
Region Schwaben
AusbildungsScout
Jessica
Ausbildungsberuf
Kauffrau für Büromanagement

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