Mythen rund um Ausbildung und Studium
Freundesgruppe. Foto: Unsplash
Abi und dann: Ausbildung oder Studium? Zu dieser Frage kursieren viele Mythen. Gar nicht so einfach da den Überblick zu behalten, was nun wirklich stimmt. Wir checken einige Mythen für dich.

Vielleicht hast du selber schon mal eine der folgenden Aussagen gehört und dich gefragt, ob da was Wahres dran ist?  

Hier einige Mythen auf dem Prüfstand: 

 

„Inzwischen machen fast alle Schüler/-innen Abitur.“ 

Falsch! Ungefähr die Hälfte aller Schulabgänger/-innen erlangt das (Fach-)Abitur und hat die Wahl, danach zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. 

 

„Wer Abitur macht, studiert auch.“ 

Stimmt nicht! Tatsächlich ist die Zahl derer, die nach dem Abitur eine Ausbildung beginnen, in den letzten Jahren sogar angestiegen. 

 

„Nach der Schule wird der berufliche Weg festgelegt.“ 

Nein! Es ist immer möglich, den eingeschlagenen Bildungsweg anzupassen. Du kannst zum Beispiel mit abgeschlossener Berufsausbildung noch studieren – oder zusätzlich zum Studium noch eine Ausbildung absolvieren. 

 

„Entweder man studiert, oder man macht eine Ausbildung.“ 

Falsch! Dual ist doppelt gut! Das ist das Motto für ein Verbundstudium, bei dem eine Berufsausbildung und ein wissenschaftliches Studium kombiniert werden. Du erlangst damit zwei Abschlüsse: einen Berufsabschluss, erzielt in einem Unternehmen, und einen Studienabschluss, erworben an einer Hochschule. Durch die enge Verbindung von Ausbildung und Studium können beide Abschlüsse in einem Zeitraum von maximal 4 ½ Jahren abgeschlossen werden. 

 

„Wer die Ausbildung oder das Studium abbricht, ist gescheitert.“ 

Auch das stimmt ganz und gar nicht! Oft merkt man erst während der Ausbildung oder dem Studium, dass es nicht passt. Und dann ist es sinnvoller, sich umzuorientieren, als unglücklich zu sein. In solchen Fällen empfehlen wir dir dennoch, dich an Beratungsstellen wie die Bundesagentur für Arbeit zu wenden, die dich auf deinem Weg begleiten können und mit dir eine für dich passende Alternative suchen.  

 

„Akademiker/-innen haben von der Praxis erst mal keine Ahnung.“ 

Auch das Bild vom praxisfernen Studium ist längst überholt. Durch Praktika, Praxisprojekte und Kooperationen mit Unternehmen sind Hochschulabsolvent/-innen heute deutlich besser auf die Arbeitswelt vorbereitet. Sicherlich benötigt es hier aber auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative, um die Praxiserfahrung zu sammeln.  

 

„Nur Akademiker/-innen verdienen richtig gut.“ 

Falsch! Je nach Branche kann es sein, dass du in manchen Brachen auch nach einer Berufsausbildung bereits genauso viel verdienen kannst wie nach einem Studienabschluss.  

Außerdem stehen dir nach einer Ausbildung attraktive Entwicklungswege wie ein Bachelor Professional oder Master Professional sowie zahlreiche andere Weiterbildungen offen, die dir den Aufstieg auf der Karriereleiter ermöglichen – und damit die Möglichkeit, auch gehaltlich einen großen Schritt nach vorne zu machen!  
 

„Der Fachkräftemangel betrifft nur Ausbildungsberufe“ 

Stimmt nicht! Der allgemeine Fachkräftemangel lässt sich auf den demografischen Wandel (Veränderung der Altersstruktur: es gibt immer mehr alte und weniger junge Menschen) zurückführen: Weniger Nachwuchs bedeutet weniger Fachkräfte.1 

 

Fazit: Ob Ausbildung oder Studium – es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg. Beide Optionen bieten unterschiedliche, aber wertvolle Chancen. Wichtig ist, dass du das findest, was zu deinen Interessen und Zielen passt. Und wenn du dich für eine Ausbildung entscheidest, ist das keine „zweite Wahl“ – immer mehr Abiturient/-innen in Ausbildung zeigen, dass dieser Weg ebenso erfolgreich und zukunftsorientiert sein kann! 

 

Datum
05. Mai 2025