„Kommunikationsfähigkeit bedeutet, konstruktiv, effektiv und bewusst zu kommunizieren“. Was bedeutet das im Umgang mit Kolleg*innen, besonders aus der Sicht eines Azubis?
Als Azubi hat man oft das Gefühl, es allen „recht“ machen zu müssen, besonders bei Aufgaben von Vorgesetzten. Manchmal hat man jedoch nicht genug Kapazitäten, um jede Aufgabe im vorgegebenen Zeitrahmen zu erfüllen, was oft auf mangelnde Kommunikation zurückzuführen ist.
Wenn deine Vorgesetzten sich nicht darüber absprechen, wer dir welche Aufgaben gibt, kannst du dieses Problem nicht direkt lösen. Aber du kannst deinen Workload minimieren und auf die fehlende Kommunikation aufmerksam machen, indem du selbst kommunizierst, welche Kapazitäten dir noch zur Verfügung stehen.
Azubis sind keine ausgebildeten Vollzeitkräfte
Ich hatte anfangs Schwierigkeiten, meine Grenzen zu kommunizieren. Was mir geholfen hat, war zu erkennen, dass man als Azubi keine ausgebildete Vollzeitkraft ist. Das gerät bei anderen oft in Vergessenheit, daher ist es wichtig, dass alle Parteien das verstehen. Manchmal muss man einfach über seinen Schatten springen. Je öfter man das macht, desto leichter wird es.
Es ist immer angenehmer, allem zuzusagen, aber wenn man die Frist nicht einhält, ist das viel unangenehmer, als von Anfang an klar zu kommunizieren, dass man bereits viel zu tun hat.
Aufgaben priorisieren
Was auch hilft, ist, seine Aufgaben zu priorisieren. Wenn man dabei Hilfe benötigt, sollte man diese auch einfordern. Das Priorisieren von Aufgaben ist eine der wichtigsten Aufgaben, die ich am Anfang des Tages erledige, was mir den Start in den Tag erleichtert.
In meinem Betrieb wechsle ich regelmäßig die Abteilungen. Oftmals wiederholen sich Aufgaben. Wenn du bereits weißt, wie man mit einem bestimmten Programm arbeitet, teile das gerne mit. Früher hatte ich oft Angst, rechthaberisch oder besserwisserisch zu wirken, aber letztlich spart man so Arbeitszeit, die anderweitig genutzt werden kann.
Teile auch immer am Anfang der neuen Abteilung mit, was dir bei anderen Abteilungen Spaß gemacht hat und was nicht. So findet man oft Aufgaben für dich, die dir Spaß machen und dich fördern. Wenn du Aufgaben erhältst, die dir keinen Spaß machen oder dich langweilen, darfst du das auch kommunizieren. Vielleicht findet man dann eine Alternative oder du kannst in eine andere Abteilung wechseln.
Der Ton macht die Musik
Allgemein gilt: „Der Ton macht die Musik“. Das hat mir meine Mama früh beigebracht, und als Teenager habe ich gemerkt, wie viel Wahrheit dahintersteckt. Kommuniziere immer offen und ehrlich. Solange du die passende Sprache verwendest, wird dir niemand böse sein. Sei immer offen und freundlich zu deinem Gegenüber. So lösen sich bereits oftmals viele Probleme.
Ich finde es sehr wichtig, offen zu kommunizieren, denn dadurch wird das Arbeitsklima angenehmer und die Arbeit fällt leichter, wenn man sich gut mit den Kolleginnen und Kollegen versteht. Geht es dir auch so?